Abfindung oder Viadukt
Bereits aus der Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts stammt ein Projekt für das „Etzelwerk“. Seit Anfang der 20er Jahre des jetzigen Jahrhunderts war das Projekt spruchreif geworden und brachte auch für unsern Viertel viel Aufsehens und Redens. Besonders die offerierte Abfindungs-Summe von Fr 800'000.- anstelle eines Viaduktes erregte die Gemüter in Willerzell heftig. Einstimmig wurde beschlossen, den Bau des Viaduktes Stollern-Willerzell strikte zu verlangen. Nach Genehmigung des Konzessionsvertrages durch die Bezirksgemeinde vom 28. November 1926 führte der grosse Bodenverkauf der Genossame Willerzell noch zu mehrjährigen Verhandlungen.
Der Preis
Am 1.März 1935 wurde endlich zwischen der Etzelwerk AG und der Genossame Willerzell der Land-verkauf als letzte Genossame abgeschlossen zu 70 Rappen Land- u. 33 Rappen Inkonvenienz Entschädigung pro m2.
Willerzell als Dorf hatte von den vier betroffenen Vierteln den grössten Tribut an den neuen See zu zollen. 25 Häuser, von denen alle bewohnt waren, und ca. 40 Ställe mussten den Wasserfluten weichen. Es ist begreiflich, dass manch einer mit wehmutigem Herzen und feuchten Augen diese seine Vatererde verlassen hat. Alte eingesessene Familien mussten die Gegend verlassen.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Das ganze Tal hat mit dem Sihlseebau in wirtschaftlicher Hinsicht viel gewonnen. Mit der Sattelegg-strasse (1940/41) wurden die Willerzeller mit der Bevölkerung von Ausserschwyz enger verbunden. Seit jeher spielte die Landwirtschaft eine sehr grosse Rolle. Von den im Jahre 1978 insgesamt mehr als 130 ganzjährig belegten Wohnungen wird von 40 Familien Viehzucht in grösserem oder kleinerem Ausmass betrieben.
Einige jüngere Willerzeller, welche einen eigenen Hausstand gegründet haben, sind im Dorf sesshaft geworden. Viele Willerzeller pendeln jeden Tag nach Einsiedeln oder auch noch weiter auswärts, um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern.
Auch die Waldwirtschaft und überhaupt das Holz hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt. So entstanden nicht weniger als vier Holzbearbeitungsbetriebe.
Im Bühl wurde ein grosser Campingplatz mit Selbstbedienungsladen und Restaurant eröffnet.